Trockenlagerplatz für vom Borkenkäfer befallenes Langholz entlang unserer Südumgehung? Für uns ein absolutes „No Go“

28. September 2024

In der letzten Stadtratssitzung wurde ein Antrag von Thurn & Taxis Forstwirtschaft Regensburg auf Anlage und Betrieb eines Trockenholzlagerplatzes mit einer Zufahrt auf unsere Südumgehung behandelt.

Die T & T beabsichtigen im Gemeindegebiet Obertraubling die Anlage eines Trockenlagerplatzes für vom Borkenkäfer befallenes Rundholz. Dieser Lagerplatz soll parallel entlang der Südumgehung der Stadt Neutraubling verlaufen. Hierzu wurde beantragt, den vorhandenen Feldweganschluss im östlichen Bereich als Ausfahrt zu nutzen und im westlichen Bereich des Trockenlagerplatzes eine neue Zufahrt auf unsere Südumgehung zu erstellen.

Dieses Vorhaben wird niemals die Zustimmung unserer Fraktion erfahren. Nachstehende Gründe haben uns zu dazu bewegt:

1) Wir sind der Meinung, dass wenn auf Obertraublinger Gemeindegebiet eine derartige Baumaßnahme geschaffen wird, die Zufahrt und die Abfahrt auch über deren Straßen erfolgen soll und nicht auf Kosten der Stadt Neutraubling.

2) Könnte diese zusätzliche Zufahrt nicht den schon lange geplanten Stich auf die Neutraublinger Südumgehung in die Tat umsetzen? Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Zum Glück wusste die Mehrheit des Neutraublinger Stadtrates den Stich bisher immer zu verhindern.

3) Verheerende Auswirkungen sind durch die zusätzliche, enorme Verkehrsbelastung durch diesen Schwerlastverkehr - bis zu 40 Langholzfahrzeuge täglich - zu erwarten. Uns droht der Verkehrskollaps!

4) Diese Langholzfahrzeuge stellen unseres Erachtens darüber hinaus ein nicht hinnehmbares Sicherheitsrisiko für die Verkehrsteilnehmer, die sich auf der Südumgehung bewegen, dar.

5) Unsere Straße und die Kreisverkehre würden eine extreme Verschmutzung und zusätzliche Abnutzung durch diese großen Fahrzeuge erfahren müssen. Wer wäre am Ende für die Beseitigung dieser Verschmutzung zuständig? Sehr wahrscheinlich die Stadt Neutraubling!

6) Wenn wir dieser zusätzlichen Mehrbelastung unserer Straße durch die neue Ausfahrt zustimmen würden, könnte es womöglich sein, dass in absehbarer Zeit ein Stück weiter auf Obertraublinger Gemeindegrund abermals eine Ansiedlung weiteren Gewerbes etc. geplant wird. Selbstverständlich auch wieder mit Verkehrsabfluss über unsere Südumgehung. Wir haben ja schließlich schon einmal die Erlaubnis erteilt. Einmal ja gesagt - wie sollte man dann noch NEIN sagen? Was kommt als Nächstes?

7) Das Ortsbild an der wichtigen Einfahrt Richtung Kaufpark würde sehr leiden.

8) Generell zur Lagerung des Langholzes: Erfahrungsgemäß wird das gelagerte Holz mit Wasser besprüht, um die Qualität des Holzes zu gewährleisten und der Verwitterung vorzubeugen. Dazu werden enorme Mengen an Grundwasser benötigt. Dieses Grundwasser wird dann an anderer Stelle fehlen.

9) Durch die Lagerung des Holzes auf dieser Fläche geht ein großes Stück besten Ackerbodens verloren.

10) Üblicherweise wird auch von Borkenkäfern kontaminiertes Holz gelagert, das in der Regel zusätzlich mit Pestiziden und nicht nur mit Waser besprüht wird. Diese Pestizide belasten die Umwelt und das Grundwasser, welches in Richtung Neutraubling fließt.

Es gibt ganz einfach viel zu viele Gründe, die gegen unsere Zustimmung für dieses Vorhaben sprechen. Zum Glück sahen das, bis auf den Bürgermeister und 3 Stadtratsmitglieder der Freien Wähler, die anderen Stadtratsmitglieder wie wir. An erster Stelle stehen für uns immer das Wohl und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Dafür tragen wird Verantwortung. Darauf können sich unsere Bürgerinnen und Bürger verlassen.

SPD-Stadtratsfraktion
Patricia Dillschnitter, Gabriele Drallmer und Markus Pesth

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