Eine Baumschutzverordnung muss her! Das hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen

13. November 2022

Dabei gab es durchaus unterschiedliche Meinungen, so auch in unserer Fraktion.

Nachbarkommunen haben diesen Schritt bereits getan. Doch kann allein eine Baumschutzverordnung den gewünschten Erfolg bringen?

Man erhofft sich von der Verordnung, Bäume zu schützen, möglichst lange zu erhalten und so einen (kleinen?) Beitrag zum Klimaschutzkonzept zu leisten. Auch sind die Strukturen für die Umsetzung dieser Verordnung bereits vorhanden.

Der Inhalt einer Satzung steht noch zur Diskussion. Nimmt man die Satzungen von anderen Kommunen als Grundlage, dann sind Bäume ab einem Stammumfang von 80 bzw. 100 cm vor der Fällung durch diese Verordnung geschützt. Da stellt man sich doch die Frage, sind Bäume, die einen geringeren Stammumfang aufweisen, für das Klima und die Umwelt weniger schützenswert?

Allenfalls kann eine Baumschutzverordnung die Menschen wachrütteln und dazu animieren, mehr auf den enormen Wert der Bäume für die Umwelt zu achten, so unsere Gedanken.

Wir haben lange darüber diskutiert.

Keine Frage: Eine Baumschutzverordnung ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung!

Weitaus dringlicher sehen wir jedoch die Verantwortlichen der Kommunen und der Region in der Pflicht, für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt auch für nachfolgende Generationen zu sorgen. Da besteht noch enormes Nachholpotential!

In diesem Zusammenhang erinnern wir daran, wieviel Natur allein für den 6-spurigen Ausbau der Autobahn geopfert wurde!

Solange tagtäglich auch noch die letzten Grundstücke für Bauland etc. versiegelt werden, so dass nicht einmal mehr die ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist, (Freilich kann man dem Gesetz Genüge tun und sein Gewissen beruhigen, indem man Ausgleichsflächen für kostbaren Grund und Boden in der eigenen Kommune, gegen meist weniger wertvolle Bodenflächen in kilometerweit entfernten Gemeinden tauscht. Bringt das der Umwelt vor Ort etwas?) so lange in der Region sogar noch Bestrebungen im Raum stehen, Flächen bis zu 100 Hektar wertvollsten Ackerlandes für noch mehr Industrie zu opfern, kann eine Baumschutzverordnung allenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

SPD-Stadtratsfraktion
Markus Pesth, Patricia Dillschnitter, Gabriele Drallmer

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