An der "Europastraße" tut sich was! (Wohnbebauung im Norden von Neutraubling kommt in Schwung)

01. Dezember 2019

Europastraße so heißt die parallel zum Fürst-Johannes-Ring verlaufende Straße im Norden unserer Stadt und auch der vom Stadtrat in seiner Sitzung vom 12.09.19 geänderte Bebauungsplan Heising II aus dem Jahre 1999.

"Neutraubling wächst weiter" titelte die MZ am 16.09.19 und eine Voraussetzung dafür ist bezahlbarer Wohnraum für junge Familien und für Menschen, die sich z.B. ihre sanierte Wohnung wegen drastischer Mieterhöhungen nicht mehr leisten können.

Neutraubling hat hier nördlich der neuen Blöcke des Immobilienzentrums am Fürst Johannes-Ring bis zur Autobahn noch freie Flächen und es ist umso lobenswerter, wenn sich Neutraublinger Bürgerinnen und Bürger im Geschosswohnungsbau in ihrer Heimatstadt engagieren wollen und Finanzmittel bereit stellen.

Bereits aus der Berichterstattung der MZ war bekannt, dass das Immobilienzentrum Regensburg in zwei dreieckigen Flächen nördlich ihrer neuen Blockbebauung und westlich davon bis zur Barbinger Straße in insgesamt 8 neuen Wohnblöcken Wohnraum auch für förderfähige Familien, 48 Wohnungen für Erwerbstätige mit niedrigem und mittlerem Einkommen im sog. "Fair Wohnen Worx-Modell" und 32 öffentliche geförderte Wohnungen für Senioren im sog. "Fair Wohnen Care-Modell" anbieten will, weil hier der Freistaat Bayern kräftig mit fördert. Auch dies wurde mit der Änderung des Bebauungsplanes am 12.09.19 vom Stadtrat mit beschlossen.

Etwas überrascht waren wir Stadträte schon, dass wir nach der Sommerpause ein vom Regensburger Planungsbüro EBB mbH ausgearbeitetes städtebauliches Konzept für ein Grundstück der Stadt nördlich davon an der Barbinger Straße vorgelegt bekamen, das mit beschlossen werden sollte. Die Fraktion der Aktiven Bürger fühlte sich von dieser Vorlage sogar "überrumpelt" und hat deshalb zusammen mit den Freien Wählern diesem Vorschlag für die Schaffung neuen Wohnraums nicht zugestimmt.

Wir von der SPD meinen dagegen, dass alles, was der Schaffung neuen bezahlbaren Wohnraums dient, hinter persönlichen Empfindlichkeiten zurückstehen muss und haben zugestimmt. Allerdings - und das muss man der Ehrlichkeit wegen auch deutlich ansprechen - gibt es noch viele harte Nüsse für die Planer zu knacken.

Ein ganz wichtiges, wenn nicht das wichtigste Problem ist die Bewältigung des Ziel- und Quellverkehrs aus diesen neuen Wohngebieten, in denen ja irgendwann mehrere Hundert Menschen leben und mit ihren Autos an- und abfahren wollen. Den Verkehr alleine über die Dresdener Straße und die Oder-Neiße-Straße nach Westen abfließen zu lassen ist zu kurz gedacht, weil diese Verbindungen bereits an der Obergrenze ihrer Belastbarkeit sind. Die angrenzende Barbinger Straße im Westen des Plangebiets endet nördlich davon im Nichts an einem Feldweg, der nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist und eigentlich nur als "staubfrei gemachter Feldweg" konzipiert war. Wenn man hier Wohnbebauung auch in weiterer Zukunft plant, muss man wohl oder übel auch darüber nachdenken, wie man den Verkehr aus diesem Gebiet nach Nordosten an die Ostumgehung und nach Nordwesten an die Staatsstraße ableiten kann ohne bestehende Wohngebiete über die Maßen zu belasten. Auch sollte keine Parallele zur A6 geschaffen werden, die irgendwelchem Ausweichverkehr bei Stau als Schlupfloch dient. Hier sollten die Neutraublinger Bürger in die Planungen frühzeitig mit einbezogen und von der Verwaltung informiert werden. Das ist uns ein wichtiges Anliegen in naher Zukunft.

SPD-Stadträte Hermann Achmann, Gabriele Drallmer, Markus Pesth, Ingrid Winklmeier

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